Weihnachten in Bangkok

Das Jahr 2015 war speziell. Nicht nur, dass ich meine WG aufgelöst, viele meiner Möbel verkauft habe und nach Asien gereist bin, wo ich drei Monate in Bali lebte und arbeitete. Auch sind es die ersten Weihnachten in meinem Leben, welche ich nicht im Kreise meiner Familie verbracht habe.

Auch wenn man in Bali und Bangkok nicht um Weihnachten, Deko und Lieder herum kommt, kam bei mir nie Weihnachtsstimmung auf. Darum freute ich mich, dem Rummel etwas zu entfliehen. Auch wenn es bedeutete, den gemütlichen Abend mit meiner Familie mit tollem Essen und guten Gesprächen auszulassen und auch meine Schwiegerfamilie am anderen Tag nicht zu besuchen und gemeinsam den zweiten Weihnachtstag zu verbringen. Aber ganz alleine war ich ja zum Glück nicht. Zusammen mit Michel spielt es eigentlich keine grosse Rolle wo ich gerade bin.

Wir sind also am 24. Dezember in Bangkok gelandet und haben unser Quartier in der Sukhumvit Road bezogen. Michel meinte, es sei im Stil eines Business Hotels. Falls ihr euch da was vorstellen könnt. Auf jeden Fall hatten wir ein superschönes, sauberes Zimmer, mit frischen Bademäntel, ein tolles Bad mit einer Dusche inklusive Warmwasser! Ja ich sag’s euch, man schätzt plötzlich wieder die „kleinen“ Sachen 😉

Da wir am späten Nachmittag ankamen, liessen wir das Sightseeing sein und schauten uns die Umgebung des Hotels an. Bangkok ist mit acht Millionen Einwohnenden riesig. Somit ist es schwierig, nach zwei Tagen ein Bild der Stadt zu erhalten.

Ich war jedoch erstaunt, wie „westlich“ die Umgebung um unser Hotel war. Der asiatische Charme war hier nirgends zu finden. Mehrspurige Strassen, Strassenbahn, U-Bahn, übergrosse Plakatwände, blinkende Lichter, viel Lärm und Gestank hiessen uns willkommen. Auch gibt es hier etliche riesige Einkaufszentren, wo sich anscheinend ein grosser Teil des modernen, oberen asiatischen Mittelstandes und der ausländischen Expats vergnügen. Hier wird eingekauft, gegessen, ins Kino gegangen und sich sonst vergnügt. Ich weiss nicht, ob es noch an der Weihnachtszeit lag, aber die riesigen Einkaufszentren waren brechend voll. Gut, bei diesem Abgasgestank ist es auch nicht möglich, gemütlich draussen irgendwo einen Kaffee zu trinken. Für meine Reise habe ich nur einen Pullover dabei. Bis dahin habe ich ihn nie gebraucht. Ausser dann eben in Bangkok, wo jedes Gebäude sowie U-Bahn und Taxi extrem heruntergekühlt werden. Irgendwie schon schräg.

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Den 24. Dezember in einem Einkaufszentrum zu verbringen, fanden wir dann doch etwas „unsexy“, weshalb Michel, einmal mehr dank TripAdvisor ;-), ein tolles Vegi-Restaurant herausgesucht hat und in welchem wir unser Heiligabend verbrachten. Als kleine Aufmerksamkeit gab es dann vom Restaurant noch einen Wehnachtskuchen inklusive Tee als Nachtisch – sehr sehr nett.

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Am nächsten Tag besuchten wir den Grand Palace. Hier residierten die Könige von Siam bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Eine grosse Anlage mit vielen wunderschönen Bauten. Wir konnten uns gerade noch von einem TukTuk Fahrer „befreien“, welcher uns sagte, dass es mit unserer Kleidung nicht möglich ist, den Palace zu besuchen und wir doch lieber mit ihm eine Fahrt zu andern Tempeln inklusive Besichtigung einer Seidenfabrik etc. machen sollten. So naiv wie ich manchmal bin, bin ich natürlich zuerst darauf eingestiegen, wobei Michel den Braten schon lange gerochen hatte. Irgendwann kam ich dem lieben Mann dann doch auch auf die Schliche. Und als wir dann den netten Herrn abgewimmelt haben und um die Ecke zum Haupteingang des Palaces gelaufen sind, wurden wir dort durch Lautsprecher davor gewarnt, uns nicht auf diese „Scharlatane“ einzulassen. Tja, dies gehört eben alles zu den Erfahrungen, welche man beim Reisen so macht. 🙂

on the way
on the way

Übrigens wurde uns wirklich nicht erlaubt, mit unserer Kleidung den Palast zu besichtigen. Hatte zwar extra Leggins übers Knie und ein Ärmelshirt angezogen. Die Kleidung darf jedoch auch nicht zu eng anliegen. Auch Michels Shorts waren zu kurz. Glücklicherweise gab es aber am Eingang eine kostenlose Vermietung für Sarongs und Hosen.

Hier ein paar Impressionen. Ich hab’s doch teilweise geschafft, einige Bilder ohne die ungefähr zehntausend Chinesen zu machen, die an diesem Morgen auch den Palast stürmten 😉

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Auf der anschliessenden Sightseeingtour mit dem öffentlichen Boot.

Bootsfahrt auf dem Chao Phraya durch die Stadt
Bootsfahrt auf dem Chao Phraya durch die Stadt

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Unser ursprünglicher Plan, anschliessend mit dem Zug nach Chiang Mai zu fahren, ging leider nicht auf. Das Spontanreisen hat halt manchmal zur Folge, dass Züge oder Hotels ausgebucht sind und man spontan seine Pläne ändern darf. So flogen wir am 26. Dezember nach Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha.

Alles Liebe

Nadine

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